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Mit Wissen Geld verdienen (Listen and Read)

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Mit Wissen Geld verdienen
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Mitarbeiter der Wochenzeitung „DIE ZEIT"
und des Deutschlandfunks haben in der vergangenen Woche gemeinsam eine Informationsreise unternommen
und fĂŒnf Hochschulen in Bayern und Österreich besucht,
und zwar die UniversitĂ€ten von Bamberg, EichstĂ€tt, Passau und Salzburg sowie die BundeswehruniversitĂ€t in MĂŒnchen.
An jeder dieser UniversitÀten gab es interessante Projekte oder neue Einrichtungen zu entdecken.
Heute stellen wir Ihnen die Wissenschafts-Agentur in Salzburg vor.
Mein Kollege Fritz MĂŒller befragte dazu Karin Hofer von der UniversitĂ€t Salzburg.
Frau Hofer, Sie sind GeschĂ€ftsfĂŒhrerin der Wissenschafts-Agentur an der UniversitĂ€t Salzburg.
Die Wissenschafts-Agentur - was ist das?
Kurz gesagt ist die Wissenschafts-Agentur eine Einrichtung,
die es sich zur Aufgabe gemacht hat,
den Dialog zwischen Wissenschaft und Praxis zu fördern.
Können Sie uns das mal etwas genauer erlÀutern?
Lassen Sie mich dazu ein wenig ausholen:
Im 20. Jahrhundert gab es eine regelrechte „Wissensexplosion".
Über 90 % der gesamten wissenschaftlichen und technischen Informationen wurden in diesem Jahrhundert produziert,
davon mehr als zwei Drittel nach dem Zweiten Weltkrieg.
Dieser enorme Wissenszuwachs ist zwar positiv zu sehen,
aber er bringt auch einige Probleme mit sich.
Um was fĂŒr Probleme handelt es sich?
Na ja, zum einen stellt sich die Frage,
wie vorhandenes Wissen zugÀnglich gemacht wird.
Da werden zum Beispiel Diplomarbeiten zu sehr interessanten Fragestellungen geschrieben,
aber die Ergebnisse gelangen kaum an die Öffentlichkeit.
Diesem Missstand wollen wir entgegentreten.
Ah ja.
Zum anderen gibt es das Problem,
dass die Wissenschaft gelegentlich an den Erfordernissen der Praxis vorbei arbeitet.
Und hier versuchen wir zu erreichen,
dass die Forschung auf praxisrelevante Fragen eingeht.
Wie soll man sich Ihre Arbeit nun konkret vorstellen?
Also,
wir vermitteln und verkaufen Diplomarbeiten und Dissertationen an Institutionen, an Gemeinden und an Firmen.
Außerdem besorgen und vermitteln wir AuftrĂ€ge von außen.
Wenn ein Unternehmen beispielsweise eine Kundenbefragung zum Thema QualitÀtssicherung in der Tourismusbranche braucht,
dann versuchen wir, das als studentisches Projekt,
als Diplomarbeit oder als Dissertation zu organisieren.
Bis Ergebnisse vorliegen, das kann aber eine Zeit lang dauern...
Das stimmt,
das geht nicht immer so schnell wie man es gerne hÀtte.
Aber es ist eine kostengĂŒnstige Möglichkeit,
sich Informationen durch Forschung zu beschaffen -
vor allem fĂŒr kleine Unternehmen und Organisationen.
Im letzten Jahr hatten wir 56 Projekte laufen.
Ich gebe Ihnen mal ein Beispiel:
Die Stadt Salzburg hatte ein Programm zur Neugestaltung der Stadtparks gestartet.
Dazu haben wir dann ein interdisziplinÀres Projekt koordiniert,
das anderthalb Jahre lief und von einem Doktoranden,
der seine Dissertation dazu schrieb, betreut wurde.
Die Fragen, die dort untersucht wurden, waren:
Welche Funktion haben die stÀdtischen Parks?
Wie ist die Tier- und Pflanzenwelt beschaffen?
Welche AnsprĂŒche haben Kinder oder Ă€ltere Menschen?
Ah ja, das klingt interessant.
Wie ist Ihre Agentur denn organisiert?
Wir sind ein unabhĂ€ngiger Verein, der 1995 gegrĂŒndet worden ist.
Insgesamt haben wir sechs Mitarbeiter und werden von der UniversitÀt und dem Land Salzburg finanziert.
35 Prozent des Etats bestreiten wir aus Eigenmitteln.
Wie viele Diplomarbeiten verkaufen Sie denn so?
So 60 bis 70 im Jahr an rund 1000 Interessenten aus Österreich,
aber auch aus Deutschland, z. B. aus Bayern.
Was lÀuft denn da am besten?
Arbeiten aus dem juristischen Bereich verkaufen sich besonders gut.
Beliebt sind auch Arbeiten,
die fĂŒr Leute aus dem Bereich der Public Relations und der Werbung interessant sind.
Absoluter Spitzenreiter ist allerdings eine Arbeit mit dem Titel:
"Die Forstwirtschaft im Einkommensteuerrecht"
Das haben praktisch alle forstwirtschaftlichen Betriebe in Österreich gekauft.
Frau Hofer, wir danken Ihnen fĂŒr dieses GesprĂ€ch.
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