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Gentechnik in Nahrungsmitteln
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Einige kleinere Handelsketten machen schon lange vor,
dass es bei tierischen Produkten ohne Gentechnik geht.
Jetzt zeigt es auch eine der Größten:
Gentechnisch verändertes Tierfutter ist nicht notwendig!
Bei einer großen Supermarktkette werden 120,000 Schweine ohne Gen-Pflanzen gemästet.
Seit Juli letzten Jahres ist das Fleisch in einigen Bundesländern im Handel.
Professor Manfred Weinert, wissenschaftlicher Berater der Supermarktkette, stand für ein Gespräch mit uns bereit.
Herr Prof. Weinert.
Sie arbeiten an der Hochschule und sind Berater einer Lebensmittelkette zum Thema Gentechnik in Nahrungsmitteln.
Was war der Impuls für das Unternehmen, mit Ihnen in Kontakt zu treten?
Auslöser waren die Aktion einer Umweltorganisation im Jahr 2001 vor einer der Filialen des Unternehmens
und die Tatsache, dass 70 % der Verbraucher Gentechnik im Essen ablehnen.
Deshalb hat sich die Geschäftsführung des Unternehmens an mich gewandt
und wir haben zusammen nach neuen Wegen gesucht.
Das Ergebnis war, gentechnikfrei produziertes Schweinefleisch ins Programm zu nehmen.
Die UmWeltorganisation hat dann bei der Beschaffung von gentechnikfreiem Soja geholfen.
Ein halbes Jahr ist seit der Markteinführung vergangen.
Lässt sich jetzt schon sagen, wie das Angebot bei den Verbrauchern ankommt?
Die Nachfrage nach diesen Produkten ist vorhanden.
Die Hersteller von Babykost, Krankenhäuser und Kantinen haben einen Nachfrageschub ausgelöst.
Aber im Einzelhandel sind die Verbraucher noch nicht genügend über die Produkte informiert.
Leider orientieren sich die meisten weiterhin überwiegend am Preis und weniger an der Qualität.
Ist das Fleisch dadurch teurer geworden?
Eigentlich nicht, das Fleisch ist für die Verbraucher nicht teurer geworden,
aber für den Hersteller schon.
Weil das Futter ohne Gentechnik mehr kostet, ist das Fleisch für das Unternehmen im Grundpreis teurer geworden,
im Kalkulationspreis gegenüber dem Verbraucher jedoch gleich geblieben.
Weil dem Unternehmen bewusst ist, dass eine Preiserhöhung nicht ratsam ist,
zumal es im Hand Fleisch gibt, das wesentlich billiger zu haben ist,
wird der durch diese Umstellung einkalkulierte wirtschaftliche Nachteil ausschließlich durch das Unternehmen aufgefangen.
Wird das Unternehmen das Programm auf Bundesebene ausweiten?
Und wie sieht es dabei mit Geflügel und Rindfleisch aus?
Bisher wird das gentechnikfreie Schweinefleisch in den Filialen in Schleswig-Holstein, Hamburg und Niedersachsen angeboten.
Eine Programmerweiterung ist für Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg geplant.
Für die Umsetzung bei Rindfleisch werden zurzeit erste Gespräche gefuhrt.
Das Geflügel kommt ausschließlich über eine Firma, die ohne Gen-Pflanzen im Tierfutter auskommt.
Das von Ihnen beratene Unternehmen beweist als eines der Größten im deutschen Lebensmittelhandel,
dass Tierfleischproduktion ohne Gen-Futter möglich ist.
Wie haben die Konkurrenz, Verbände und die Politik darauf reagiert?
Von Seiten des Handels und der Hersteller heißt es oft, das sei nicht möglich.
Es war unvorstellbar, eigentlich das reinste Abenteuer,
wie einige Verbände und Organisationen reagiert haben.
Einige Saatguthersteller, Politiker und Parteien bevorzugen eindeutig eine Produktion mit gentechnisch veränderten Organismen
und versuchen mit unterschiedlichen Druckmitteln, den Wettbewerbsvorteil abzuwehren.
Das Problem liegt in erster Linie nicht bei den Verbrauchern, das ist sicher.
Die Verbraucher wollen gentechnikfreie Produkte und nehmen das Angebot gut an.
Die einen distanzieren sich von der Gentechnik,
andere wollen gemeinsam mit der Gentechnik-Industrie die manipulierten Produkte an die Verbraucher bringen.
Wie - glauben Sie - werden die Kunden daraufreagieren?
Als wissenschaftlicher Berater kann ich zur Geschäftspolitik anderer Unternehmen nichts sagen.
Die Verbraucher ziehen eindeutig nicht manipulierte Produkte vor.
Das ist der entscheidende Grund für das gentechnikfreie Programm im Frischfleischhandel.
Deshalb habe ich dem Unternehmen auch geraten,
das Sortiment auszuweiten und möglichstflächendeckend in allen Regionen anzubieten.
Herr Prof. Weinert, wir danken Ihnen für das Gespräch
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